… im Bergischen seit: mit Unterbrechungen seit dem 16. Februar 1971.
Warum leben/arbeiten Sie gerne im Bergischen? Ich schätze das Unkomplizierte und die Ehrlichkeit der Menschen im Bergischen. Die Arbeit im Bergischen reizt mich, da man nicht unbedingt in die große weite Welt reisen muss, um spannende Geschichten zu finden.
Was bedeutet „Bergisch“ für Sie? Bergisch bedeutet für mich, zu Fuß innerhalb von zehn Minuten im Grünen zu sein. Aber auch auf den einen oder anderen Miesepeter zu treffen. Irgendwie ist es immer zu heiß oder zu kalt, es regnet zu oft, oder die Sonne scheint zu viel.
Wie nehmen Sie die bergische Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft wahr?
Die bergische Kultur ist vielfältig und von hoher Qualität, die Gesellschaft manchmal überkritisch, und die Wirtschaft leider oft nicht mutig genug. Gerade im Kreativbereichwerden Aufträge „nach außen“ vergeben, ohne die Stärken vor der eigenen Haustür zu nutzen.
Was macht das Bergische Städtedreieck für Sie als Privatperson und Künstler und spannend, interessant? Es ist überschaubar. In einer Großstadt wie Berlin hätte ich Schwierigkeiten, mich zu orientieren. Hier habe ich die Möglichkeit, schnell und unkompliziert Kontakt zu den unterschiedlichsten Menschen zu bekommen. Man braucht nicht lange suchen, man läuft sich quasi automatisch über den Weg.
Warum sind hier Ihrer Meinung nach so viel freie kreative Energie und Do-it-yourself-Mentalität zu finden? Hier geht es nur mit Eigeninitiative. Die Kulturförderung hat sich in den letzten Jahren sicherlich verbessert, ist aber in Zeiten leerer Kassen immer noch überschaubar. Deswegen muss man hier die Dinge selber in die Hand nehmen.
Wo sehen Sie Potenziale des Bergischen Städtedreiecks? Viel Natur, kreative Köpfe, gute Freizeitangebote wie zum Beispiel die Trasse und niedrige Mietpreise. Dies können durchaus Gründe sein, ins Bergische und nicht in die Nachbarstädte Köln und Düsseldorf zu ziehen.
Wie prägt Ihre Heimat Ihren Blick auf andere Länder und Menschen? Ich würde die Frage gerne umdrehen. Durch meine Reisen nach Asien und Afrika schaffe ich es, toleranter, dankbarer und demütiger zu sein – Eigenschaften, die in unserer Gesellschaft etwas in den Hintergrund gerückt sind.
Welches Talent würden Sie gern besitzen? Ich würde gerne Texte schreiben können.
Mit wem würden Sie gern einen Tag lang tauschen? Mit einem Schwebebahnfahrer.
Was treibt Sie an? Immer wieder Neues zu entdecken, und das Besondere im Unscheinbaren zu finden.
Ihr Motto? Leben und leben lassen.
In Ihrer Freizeit findet man Sie oft … mit Sohn im Zoo und im Schrebergarten.
Geheimtipp in der Region: Mein Garten, aber wo der ist, bleibt natürlich geheim.